Vor etlichen Jahren lernte ich eine Frau hier in Albanien kennen. (Von 2013-2021 lebten wir als Familie im muslimischen Norden Albaniens.) Sie lebte in unserer Nachbarschaft. Immer wieder kam sie zu mir und erzählte mir ihre Probleme: Sie hatte nur eine Tochter und wünschte sich sehnlichst noch einen Jungen (in der Kultur hier sehr wichtig und eine Absicherung für die Zukunft). Ihr Mann trank über die Maßen (einmal fand ich ihn völlig betrunken auf der Straße liegen und brache ihn mit Danny gemeinsam ins Krankenhaus) und ihr Haus war nahe dem Zerfall (Ich habe viele schlechte und armselige Häuser in Albanien gesehen. Dieses übertraf sie alle.) Es war immer besonders, dass sie mir nicht nur ihr Leid erzählte, sondern auch darauf bestand, dass ich für sie betete. Das tat ich natürlich von Herzen gerne. Ich betete im Namen Jesu und tatsächlich hörte ihr Mann bald auf, zu trinken. Leider hielt das nur für zwei Jahre an und jetzt hat er wieder damit begonnen. (Nicht müde werden im Gebet!)
Ihre jugendliche Tochter lernte ich auch kennen und wir sprachen immer wieder über den Glauben und dass Jesus ihre Hoffnung ist und ihnen helfen kann. Sie bewarben sich bei einem albanischen Sender, der ein Video über den Zustand ihres Hauses machte und damit hofften, Hilfe für ein neues Haus zu bekommen. Doch daraus wurde nichts. Doch wie durch ein Wunder kam ihre Familie zusammen und half ihnen, das alte Haus abzureißen und ein neues zu bauen. Ein Wunder!
Kurz bevor wir zurück nach Deutschland gingen, besuchte ich sie nochmals. Ich schenkte ihnen eine Bibel mit einer Widmung und wir sprachen viel über die Wunder, die Jesus in ihrem Leben getan hat.
Vor einigen Tagen hörte ich von einer Freundin der Tochter, die hier im kleinen Laden um die Ecke arbeitet: "Hast du schon gehört. Die Silva ist katholisch geworden und will sich taufen lassen." Was genau das heißt, konnte ich nur freudevoll erahnen.
So besuchte ich sie gestern und tatsächlich: Voller Freude erzählte sie mir, dass sie jetzt Jesus nachfolgt und in eine evangelikale Gemeinde in Tirana geht (wohin sie zum Studium gegangen war). Es erfüllte mich mit so einer Freude das zu hören! Der Same, der hier gepflanzt wurde, durfte an einem anderem Ort zu Gottes Zeit aufgehen! Sie war voller guter Fragen, voller Wissensdurst und Offenheit. So kannte ich sie nicht. Auch ihre Mama ist offen und will mehr hören. Von ihren Freundinnen, strenge Muslime, musste Silva sich schon anhören, dass sie in die Hölle kommen wird, wenn sie den muslimischen Glauben verlässt. Aber davon lässt sie sich nicht abschrecken.
Als sie mir die Bibel zeigte, die ich ihr geschenkt hatte, las ich die Verse, die ich ihr vorne hinein geschrieben hatte:
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Matthäus 7,7-8)
Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12)
Gott hat erhört! Gott errettet Menschen aus unserer Stadt. Hier sind fast 100% Muslime, aber Gott hat hier sein Volk und was für eine Freude im Himmel über dieses Mädchen, dass den Weg aus der Dunkelheit hinein ins Licht finden durfte.
Was für eine Ermutigung für uns, endlich, endlich Frucht sehen zu dürfen.