Meine letzte Woche war sehr bewegt. Es war ein Bangen und Fragen, ob meine Frontzähne erhalten werden können. Im Vergleich zu anderem Leid ist es eigentlich nichts großes, und doch hat es mich ziemlich mitgerissen in einen Strudel verschiedener Gefühle. Letztendlich fanden sie sich alle am Ende zusammen in dem Wissen, dass ein souveräner Gott über allem steht und ich nicht einfach so hingefallen bin und er mich nicht hätte halten können oder mich hätte anders fallen lassen können. (Es hätte ja auch noch viel schlimmer enden können.)
Heute sitze ich hier und bin dankbar für gute Zahnmedizin, die mir Hoffnung auf die Erhaltung der eigenen Zähne macht. Jetzt bin ich unterwegs mit einer Spange (macht mich irgendwie jugendlich...) und die passt auch noch zu meinen Lieblingsohringen.
Aber das Leben - es kann sich so schnell drehen. So schnell. So schnell kann Leid in unser Leben treten, und wir fragen uns: Warum? Warum ich? Warum jetzt? Warum das?
Ich habe vor vielen Jahren ein tolles Buch von Elisabeth Elliot gelesen, eines der besten zum Thema Leid, wie ich finde. Es heißt "Wege durch das Leiden". Vor ein paar Tagen nahm ich es wieder zur Hand und das, was ich eben gelesen habe möchte ich unbedingt mit dir teilen:
"Lehre mich, alles, was mir begegnet, mit Seelenfrieden und der festen Überzeugung zu akzeptieren, dass dein Wille über allem steht. Bei unerwarteten Ereignissen lass mich nicht vergessen, dass sie nicht gegen deinen Willen geschehen."
Wir können uns selbst nicht heiligen. Wir können uns nur dem Herrn überlassen. Tag für Tag müssen wir lernen, allem, was kommt, mit Seelenfrieden und der festen Überzeugung zu begegnen, dass Gottes Wille über allem steht.
Der Glaube braucht niemals zu fragen: Aber was nützt die Sache mir? Im Glauben wissen wir im Voraus, dass alles, was geschieht, in irgendeiner Weise zum Guten dient - denen, die Gott lieben. Eine Unannehmlichkeit ist immer - ob wir das erkennen oder nicht - eine gesegnete Unannehmlichkeit. Wir mögen Ruhe finden in der Verheißung, dass Gott über Bitten und Verstehen Dinge zum Guten wendet. Wir müssen nicht unbedingt sehen, wozu es diente oder wie und wo eine bestimmte Schwierigkeit etwas Positives auslöst. Es bedeutet schon Frieden, ihm alles zu überlassen und nur zu bitten: "Tu mit mir all das, was du willst, überall und zu jeder Zeit, damit dein Name verherrlicht werde."
Das Gebet "Lehre mich" begleitet mich schon lange. Allem, was mir begegnet mit Frieden im Herzen begegnen zu können, das ist eine Gnade, die Gottes Geist als Frucht meiner engen Verbundenheit mit Jesus hervorbringt. Das ist etwas, was eigentlich völlig unmenschlich ist. Daher Gottes Geschenk, also Gnade.
Ich weiß nicht, was in deinem Leben gerade los ist. Sehnst du dich nach diesem Frieden in der Seele? Sehnst du dich danach zu wissen, warum das alles gut sein soll, was gerade passiert?
Es ist mein Gebet für dich und mich, dass wir es lernen, gerade und am meisten durch all die scheinbar unnützen Schwierigkeiten hindurch den zu sehen, der unser Leben liebevoll in seinen Händen hält und alles, wirklich alles zu einem guten Ende führen wird nach seinem Plan. Das ist die Königsdisziplin im Glauben. Absolutes Vertrauen. Aber völlig begründetes Vertrauen.