Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Du gehst durch den Tag und spürst immer so eine gewisse Unruhe in deinem Herzen. Du kannst es nicht wirklich benennen, was es ist. Es macht dein Herz schwer. Es macht dein Herz rastlos. Es macht dein Herz bekümmert. Es schlägt nicht mehr in dem gewohnten, leichten Rhythmus, sondern will dir irgendwie davon schlagen. Will dich treiben und vorantreiben. Irgendwie auch wegtreiben von dem Ort, wo Ruhe zu erwarten ist. Es rennt manchmal beinahe schon und weiß nicht wohin. Ist getrieben. Irgendetwas stimmt einfach nicht. Du gehst durch den Tag, weißt, dass soviel zu tun ist und du kommst zu nichts. Zu nichts so richtig. Weil da dieses unruhige Herz in einer Brust schlägt, das dir davonlaufen will.
Es treibt deine Gedanken. Schon früh am Morgen, du bist noch gar nicht aufgestanden, da ist schon eine ganze Regengewitterfront an Gedankengewölk an dir vorübergezogen. Manche haben dich triefend nass zurückgelassen. Bevor du trocknen konntest kam schon der nächste Schauer. Alles nur in Gedanken. Was soll dein armes Herz auch machen. Der Wind bläst kräftig. Da kommt der beste Gleichschlag ins Ungleichgewicht.
Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Die Unruhe in deinem Herzen breitet sich aus. Sie macht deinen Blick finster und traurig, macht dein Herz eng und lässt keinen Raum zum sich Weiten. Alles sieht düster aus, eingeschränkt und nicht bewältigbar. Nicht nur du und dein Herz bekommt es zu spüren, auch alle anderen um dich herum. Du willst dich konzentrieren, willst effektiv sein, willst dein Herz in die Hand nehmen, es streicheln und sagen, alles ist gut - wie einen kleinen Hasen, der sich schützend in deinem Arm birgt. Aber es wird nicht ruhiger. Es wird nicht gut. Ist dein Herz auch manchmal zynisch. Enttäuscht. Müde. Un-ruhig?
Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Meinem Herzen ging es zuletzt so. Ich kann gar nicht genau sagen, was es war. Warum es anfing so zu rennen, so rastlos zu treiben, obwohl die äußere Ruhe da war. (Vielleicht will es gerade vor der wegrennen?) Ich hab es einfach nicht zur Ruhe gebracht. Einfach nicht geschafft, Herr zu werden über diese Unruhe.
Es ist vielleicht die Frage der Fragen: Was ist unser Weg? Was ist mein Weg? Was ist der gute Weg? Für mich, meine Familie. Wie sehen die nächsten Schritte aus? Wo ist das Licht? Wo ist die Erfüllung? Wo ist die Lösung?
Vielleicht rennt mein Herz, wie letztens unser kleines Kaninchen in ungewohntem Gebiet, weil es Angst hat? Es rennt, weil es zu sehr getrieben wird. Von Angst. Von unruhigen Gedanken. Von Überforderung. Vom Fremden.
Doch wie das kleine Kaninchen will es gehalten werden. Will es fest-gehalten werden. Will es einen ruhigen, mächtigen Herzschlag hören, in den es einstimmen kann. An dem es sich halten kann. Der größer und stärker ist als der eigene.
Noch immer spüre ich diese Unruhe. Nicht immer gleich stark, aber doch präsent. Wohin will sie mich treiben? Vielleicht zu neuen Ufern? Vielleich zu unbekanntem Gebiet. Will sie mich zum Aufbruch rufen? Ich weiß es nicht.
Eines weiß ich aber sicher: Sie will mich zu dem Einen treiben, der meinem Herzen Ruhe geben kann. Immer wieder. Bei allem Ungelösten. Bei allem nicht Benennbarem. Bei allen Umbrüchen und Aufbrüchen. Bei allen inneren und äußeren Konflikten. Bei aller Ungewissheit und bei aller Angst.
Er ist der Mächtige, die Ruhe selbst, der mein unruhiges Herz nimmt und an sein Herz drückt. Dass ich ihn spüren kann. Seine Liebe und Fürsorge. Seinen Schutz. Seine Worte, sanft geflüstert zu meinem Herzen. Worte des allmächtigen Gottes:
Warum betrübst du dich und bist so unruhig in dir? Warte auf mich, denn du wirst mir noch danken, dass ich in allem deine Hilfe und dein Gott bin. Ich sende dir mein Licht und meine Wahrheit und sie werden dich auf dem Guten Weg leiten bis du bei mir angekommen bist. (frei nach Psalm 42)
Höre ich auf die Einladung Jesu, ausgesprochen für Milliarden von Menschen, ausgesprochen für mich ganz persönlich:
»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.« (Matthäus 11,28)
Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Ich weiß nicht, ob du dieser Einladung Jesu schon gefolgt bist. Ich weiß aber ganz sicher, dass nur Er meinem und deinem Herzen bleibend Ruhe schenken kann.
Gehen wir los. Lassen uns zu Ihm treiben...