Sobald man in diesen Tagen die Nachrichten anmacht, kommen einem nur negative Neuigkeiten entgegen. Corona hat diese Welt fest im Griff und versetzt uns und unser ganzes Leben in den Ausnahmezustand. Unsicherheit, Angst, Sorgen, Existenzangst, die Frage: wohin soll uns das noch alles bringen? Wann wird es zu Ende sein? Wann wird wieder das normale Leben (das uns immer so selbstverständlich erschien- oh, das ist es so wenig!) weitergehen? Wie wird sich die Wirtschaft und damit auch unser Wohlstand entwickeln?
Kommen auch in dir Ängste hoch? Sorgen um die Zukunft? Sind deine Sicherheiten am wanken? Lähmen dich die immer wiederkehrenden schlechten Nachrichten?
Vor ein paar Tagen las ich von einem großen Mann Gottes, dem es ähnlich erging nur noch viel schlimmer. Von Esra lesen wir, dass er ein sehr gelehrter Mann war und es wohl keinen anderen gab zu seiner Zeit, der das Gesetz Gottes besser gekannt hätte wie er. Es heißt über ihn in Esra 7,10:
„Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun…“
Genau diese Tatsache stieß ihn bald in ein tiefes Loch. Was war geschehen?
Ein Teil des Volkes Israels war aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt. Durch viele Schwierigkeiten und Widerstände hindurch hatte Gott ihnen geholfen, den Tempel wieder aufzubauen. Nachdem dieser eingeweiht worden war, lesen wir, dass Esra aus Babylon hinab zog, um die Söhne Israel im Gesetz des Herrn zu unterrichten. Die gnädige Hand Gottes war dabei mit ihm und hatte ihm in allem Gelingen geschenkt. Sicher war er motiviert und zuversichtlich, bei all der Gnade, die er erlebt hatte.
Dann geschieht jedoch etwas, das ihn zutiefst erschüttert. Es wird ihm berichtet, dass die Israeliten Frauen aus anderen Völkern genommen hatten und sich so mit ihnen vermischt hatten. Das war ausdrücklich verboten im Gesetz Gottes, das wusste Esra nur zu gut. Als er es hörte, zerriss er sein Kleid und Obergewand, raufte sich die Haare und saß wie betäubt da. Es scheint fast, als wäre er wie unter einem Schock.
So eine schwere Sünde, wie könnte Gott sie vergeben?
„Denn bei einem solchen Verhalten ist es unmöglich, vor dir zu bestehen.“ (Esra 9,15)
Esra war verzweifelt. Er hatte so gehofft, dass jetzt alles gut wird. Und jetzt das. Kann Gott das vergeben? Gibt es noch Hoffnung für dieses Volk?
Esra betete und weinte, bekannte die Schuld vor Gott. Viele Menschen kamen hinzu und taten das gleiche.
Doch dann tritt ein Mann heraus. Und er sagt die Worte zu Esra, die dieser große Mann Gottes hören musste:
„Doch es gibt noch Hoffnung für Israel in dieser Sache… steh auf, denn dir obliegt die Sache! Wir aber werden mit dir sein. Sei stark und handle!“ (10,2.4)
In dieser ganzen Trauerzeit, in dieser Zeit der großen Not, der Ausweglosigkeit, einer Zeit, in der Menschen vor Furcht wie betäubt sind - da kommt das Wort der Hoffnung.
Es gibt noch Hoffnung! Steh auf!
Was für großartige Worte! Wir alle brauchen Menschen, die uns solche Worte zusagen. Und Gott möchte uns alle zu solchen Menschen machen, die diese Worte anderen zusprechen. Wir brauchen auch heute so sehr Hoffnung, Worte der Hoffnung. Wir brauchen Menschen, die den Kopf nicht gebeugt lassen, sondern ausschauen und weitergehen in der Kraft Gottes! Auch und gerade in Zeiten einer solchen weltweiten Krise!
Wir haben die beste Hoffnung dieser Welt, die in uns lebt. Jesus ist die Hoffnung dieser Welt und im Vertrauen auf ihn dürfen wir weitergehen. Immer weiter gehen. Er hat uns vergeben und ist bereit uns immer wieder zu vergeben, wenn wir ihn darum bitten. Nichts ist hoffnungslos mit Jesus.
Sei auch du ein Hoffnungsbote für Menschen, denen die Hoffnung schwindet.