Ich wünsche mir sehr, dass meine Kinder in mir nicht nur ihre Mutter sehen, die für ihre Bedürfnisse sorgt, sie erzieht und ermahnt. Ich möchte von ganzem Herzen eine enge Vertraute für sie werden. Ich möchte, dass sie zu allererst zu mir kommen, wenn sie Sorgen und Probleme haben (im Moment halten sich diese noch im Rahmen :) und ich möchte, dass sie es lieben, mit mir Zeit zu verbringen, Abenteuer zu erleben, Bücher anzuschauen, einfach diese Welt zu entdecken und zu erobern.
Ich möchte ihr bester Freund sein! (Wenn Jesus sich hoffentlich bald diesen Platz erobert, ist das für mich das größte Geschenk und ich trete mit einem jubelnden Herzen zurück!)
Der Auftrag des Mutterseins
Seit einiger Zeit lese ich ein gutes Buch zum Thema Muttersein. Es ist in Englisch und lautet: "The Mission of Motherhood - Touching your Child's Heart For Eternity" von Sally Clarkson.
Neben einer sehr soliden biblisch fundierten Ausführung über unsere Rolle als Mutter und unseren wichtigen Auftrag darin, gefällt es mir sehr gut, dass sie ihre Kinder immer wieder als ihre besten Freunde bezeichnet. Ein Kapitel widmet sie auch diesem Thema: "Starke Freunde".
Dabei nennt sie fünf Prinzipien, die hilfreich sind für Mütter, die sich nach engen und guten Beziehungen innerhalb ihrer Familie ausstrecken.
5 Prinzipien für starke Beziehungen
- Zeit und Verfügbarkeit
"Egal, wie alt die Kinder sind, sie werden sich besser entwickeln, wenn sie wissen, dass unsere gemeinsame Zeit für mich als Mutter eine Priorität hat."
"Keine Aktivität kann diesen Prozess von Herz zu Herz ersetzen, in dem Emotionen, Wahrheit und Gebet geteilt wird." - Annahme und bedingungslose Liebe
"Um bedeutende Beziehungen zu meinen Kindern aufzubauen muss ich jedoch bedingungslos die Person akzeptieren, die Gott im jeden meiner Kinder geschaffen hat - gerade auch die, die sich in ihrer Persönlichkeit von mir unterscheiden." - Bestätigung und Ermutigung
"Wenn wir behutsam ihre Begrenzungen akzeptieren und sie ermutigen die Schönheit zum Ausdruck zu bringen, die sich in ihren kleinen Leben widerspiegelt, werden sie immer mehr zu den Menschen werden, wie Gott sie sich gedacht hat."
"Wenn sich Kinder wertgeschätzt und ermutigt fühlen, werden sie auch selbst zu Ermutigern, zu Quellen von Leben und Hoffnung in einer oft sehr entmutigenden Welt." - Gnade
"Unsere Kinder brauchen Struktur und Disziplin in ihrem Leben. Aber sie brauchen genauso Gnade für ihre Fehler, so wir du und ich Gnade brauchen." - Beziehungstraining
"Beziehungstraining beinhaltet, dass wir unseren Kindern den Wert von Ehre lehren - d.h. Andere Menschen aus unserer eigenen Würde heraus wertzuschätzen. Es beinhaltet oft ihnen beizubringen, anderen in praktischen und aufmerksamen Wegen zu helfen und sie zu lehren, selbst gute Freunde zu sein."
(Ich habe diese Zitate aus dem Buch versucht zu übersetzen. Entschuldigt, wenn es etwas holprig klingt...)
Meine eigene Erfahrung
Im letzten Jahr hatte ich teilweise sehr schwierige Phasen mit meinem Ältesten. Manchmal kam ich mir mehr wie sein Feind vor, als sein Freund. Aber ich wünschte es mir so sehr, dass er am liebsten Zuhause und mit mir zusammen ist. Ich wollte so gerne wieder eine vertrauliche und enge Beziehung zu ihm haben, die nicht von Kämpfen geprägt ist.
So begann ich, mir mehr ungeteilte Zeit mit ihm zu nehmen, ihm viel zu erklären (was in unserem Kontext in einem fremden Land nochmal wichtiger ist), ihn ernst zunehmen und einfach zu versuchen, bedingungslos zu lieben. Es war kein leichter Weg, aber ich freue mich so, dass ich diesem Ziel wirklich näher gekommen bin.
Und ich hoffe, dass wir immer bessere Freunde werden und durch dick und dünn zusammen gehen. Obige Prinzipien will ich tief verinnerlichen und mit Gottes Hilfe leben!