In meiner Zeit in Deutschland genoss ich vor allem auch die Spaziergänge in der Natur. Gerade in den ersten Tagen, die noch recht unbeschwert waren, die Sonne fröhlich schien und die ersten Frühlingsgefühle in mir weckte, da spürte ich ganz deutlich Gottes reichen Segen auf mir. In diesen ersten Tagen entstand folgendes Gedicht.
Ich vermute, dass die meisten das kurze Märchen "Die Sterntaler" von den Brüder Grimm kennen. Wenn nicht, dann lohnt es sich, es einmal zu lesen. Es war für mich ein gutes Bild für das, was ich empfand.
Sterntalerchen I
Ich laufe
Die Felder und Wiesen vor mir
Ich - Teil von ihnen
Atme
Die Luft der Freiheit
Ich breite meine Hände aus
Die Handflächen wie zwei Schalen
Leer, im Öffnen leicht
Immer größer wird der Raum
Empfangen, Empfangende sein
Nicht leisten
Nicht müssen
Nicht erfüllen
Füllen lassen
Still stehen, empfangen
Mich ausstrecken nach den Sternen
Alles aufhalten
Meine leeren Hände
Mein müdes Herz
Meine unruhigen Gedanken
Alles hinhalten. Still halten.
Empfangen
Einfach nur empfangen
Wärme, Licht, Freiheit, Weite, festen Grund
Hören auf das fließende Wasser
Die singenden Vögel
Auf die Stille
Hören auf Gottes liebende Worte
An mein Herz
Alles, alles ist Gnade
Jeder Augenblick
Ich habe nichts zu bringen
Zu leisten, vorzuweisen
Ich empfange, empfange einfach
Will nur das
Ich bin das kleine Sterntalerchen
Meinen Blick nach oben gewandt
Da verwandeln sich die Sterne
Kommen näher
Wie tausend kleine Gaben
Geschenke tanzen auf mich herab
Ich halte meine Hände weit auf
Gottes Güte und Freundlichkeit
kommen auf mich herab
Tausend Geschenke
Tausend Liebesbeweise
Ich gebe Gott Dank
Durch meinen Dank verwandeln sich
All die tausend Geschenke
In Reichtum
So kann auch ich reich sein
Mein Lebtag lang
Gaben, die mit Dank empfangen werden
Werden zu Gold
Ein Schatz im Herzen
Ein Platz im Himmel