Hier sitze ich. Bin ganz da in diesem heiligen Moment.
Ein Vogel gibt sein Konzert auf einem nahen Baum. Um mich grünt und blüht es. Löwenzahn in seiner gelben Pracht. Bietet sich bereitwillig den eifrigen, pollenbeladenen Bienen dar. Geöffnet steht er da, leuchtend und einladend.
Daneben stehen schon andere, verblüht, jetzt bereit, sich völlig darzugeben.
Ready to be offered.
Wie wunderschön sie aussehen, leuchtend weiß jetzt, zart und verletzlich die einzelnen Samen mit ihren Schirmen, die sie bald hinweg tragen werden an ihren Bestimmungsort. Warm scheint die Sonne durch sie, macht sie noch so viel schöner. All das Licht, dass sie durchlassen…
Sie sind bereit, sind bereit, loszulassen. Bereit, kahl dazustehen. Ihr ganzes Leben herzugeben. Das eigene Leben aufzugeben, um sich zu multiplizieren.
Ich liebe diese Blumen, liebe ihren Lauf, ihr Werden, ihr Hingeben.
Bin ich bereit, zu geben, loszulassen, fliegen zu lassen, dem Wind Raum zu geben, wohin er auch trägt? Dem Geist zu erlauben, zuzulassen zu wehen, wo er will?
Und ich sehe die Bienen. Sie fliegen hin und her und scheinen ohne große Absicht und doch hinterlassen sie überall „Leben-Leben-Leben“. Das ist es, denke ich. Das will ich, dass mein Leben tut. Das will ich hinterlassen, wo auch immer ich bin, mit wem ich auch immer zusammentreffe. Will Leben-Leben-Leben zurücklassen. Durch Gottes Geist und seinem Wirken in Menschen hier und da dieses Leben wecken. Welche Frucht dabei entsteht ist dabei Gottes Sache.
Das Sein in der Natur schafft in mir so eine tiefe innere Ruhe, ihr Klang, ihre Schönheit, Teil davon zu sein…
Der Löwenzahn wächst überall. Und Gott schenkt auch mir diese Fähigkeit.
Die Biene arbeitet unermüdlich überall. Und Gott schenkt auch mir diese Gnade.