Heute ist es mal wieder so weit. Es ist Muttertag! Überall auf der Welt wird die Mutter gefeiert und das zu Recht, wie ich finde. Seit ich selbst Mama sein darf, merke ich, was es doch für eine herausfordernde und zugleich schöne Berufung ist. Wohl kaum etwas anderes bringt soviel Freude und soviel Leid zugleich.
Ob du eine frische Mama bist und dieses Jahr deinen ersten Muttertag als Mama feierst und dein Herz vor Freude und Glück überströmt...
Ob du eine Mama bist mit vielen kleinen Kindern und nicht weißt, wie du morgen überhaupt aus dem Bett kommen sollst vor lauter Müdigkeit und Erschöpfung...
Ob du eine Mama bist mit Teenagern, die dich fordern, die ihre eigenen Wege finden und gehen, Wege, die du nicht so gut findest...
Ob du eine Mama bist, die ihr kleines viel zu früh verabschieden musste, bevor sie es überhaupt sehen konnte...
Ob du eine Mama bist, die voller Freude den kommenden Tag entgegenlacht...
Oder ob du eine Mama bist, die vor Tränen und Schmerz nicht den nächsten Schritt vor Augen sieht...
Ob du eine Mama bist, die ihre eigene Mama verloren hat und trauert...
Egal welche Mama du bist, diese Worte sind für dich. Für dich, Mama, die du deine einzige Hoffnung und deine ganze Kraft von Jesus erwartest. Dies hier ist für dich!
Daniels atemberaubende Begegnung mit Jesus
Kennst du den Prophet Daniel? Und weißt du, dass er, wie ich finde, eine der schönsten Begegnungen mit Jesus hatte?
Daniel stand am Ufer eines Flusses, als er aufsah und einen Mann erblickte. Die Beschreibung gleicht der aus Offenbarung 1:
Da steht Jesus. Verherrlicht. Wunderschön. Leuchtend. Voller Macht.
Allein Daniel kann ihn sehen. Alle anderen spüren nur diese machtvolle Präsenz des Schöpfers, Gott allmächtig, dass sie weglaufen müssen und sich verstecken, voller Frucht.
Doch Daniel, er sieht! Und er hört Worte wie von einer großen Volksmenge. Er allein sieht und alle Kraft weicht von ihm.
Er wird bleich und keine Kraft blieb in ihm. Bei dem Klang der Worte Jesu fällt er zu Boden und ist wie betäubt.
Keiner kann gerade stehen bleiben, wenn der herrliche Jesus vor ihm steht. Das Gesicht zur Erde, kraftlos, betäubt, gelähmt.
Doch dann berührt ihn eine Hand. Sie rüttelt ihn wach, richtet ihn auf und Daniel bleibt auf Knien stehen und er, (war es Gabriel?), er spricht zu ihm:
Daniel, du vielgeliebter Mann!
Ich bin jetzt zu dir gesandt,
höre auf meine Worte.
Steh an dem Platz, an dem du bist, ich rede zu dir.
Voller Furcht erhebt sich Daniel, er ist voller Zittern.
Dann dieses Wort, in Vollmacht von Gott geredet:
Fürchte dich nicht, Daniel!
Seit dem Tag, an dem du Weisheit suchtest und
dich gedemütigt hast vor deinem Gott,
Von diesem Augenblick an wurdest du erhört.
Nichts konnte mich aufhalten, zu dir zu kommen.
Der Engel berührt Daniels Lippen, damit er reden kann.
Demütig bekennt er seine Kraftlosigkeit, seine Wehen, die ihn überfallen haben. Wie kann es sein, dass er mit dem Herrn reden kann. Da ist keine Kraft und kein Odem in ihm übrig.
Da rührt der Engel ihn wieder an und stärkt Daniel. Und er spricht:
Fürchte dich nicht! Du vielgeliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark!
Und als er noch redet, wird er stark. Und bereit in Seiner Kraft zu dienen, sagt Daniel:
Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt.
(Frei nach Daniel 10,4-19; dass die erste Erscheinung Jesus ist, wird von vielen Auslegern so gesehen und das der Mann, der mit Daniel redet ein Engel, am wahrscheinlichsten Gabriel ist, wird auch angenommen.)
Diese Begebenheit hat mich zutiefst berührt. So sehr, dass ich auf dem Sofa saß und mir Tränen kamen. Meine kleine Tochter kam und fragte: „Mama, warum du weinen?“
Es gibt Tränen der Trauer und Tränen der Überwältigung.
Wisst ihr, was mich überwältigt? Es ist dieses Wort der Liebe und der Stärke. Es ist diese Berührung und dieser Zuspruch.
Du bist vielgeliebt!
Weißt du, liebe Mama, dass du in Jesus eine Vielgeliebte bist!
Nicht nur geliebt, sondern viel geliebt. Ohne Maßen geliebt. Bis in den Tod geliebt.
Weißt du, dass diese Worte auch an dich gerichtet sind.
Rahel, du Vielgeliebte. Du heiß und innig Geliebte.
Vielleicht fällt es dir, wie auch mir, manchmal schwer, diese Liebe anzunehmen und zu erfassen. Vielleicht machst du deinen Wert und dein Geliebtsein abhängig von deiner Leistung, die du aufbringst. Du liebst viele, aber fühlst dich überhaupt nicht vielgeliebt. Geht es dir, wie mir so oft?
Dann höre diese Worte, jetzt, und setze deinen Namen ein und höre die Stimme die zu dir sagt: „… du vielgeliebte Frau!“
Bleib stehen oder sitzen und schließe deine Augen und sehe Jesus, der dir diese Worte sagt. Leise und voller Liebe.
Du bist vielgeliebt von Gott! Das allein ist deine Identität, darin liegt dein unschätzbarer Wert. Von Gott geliebt. Das musst du jeden Tag hören:
Du, die du viele liebst, bist vielgeliebt!
Sein Wort gilt dir
So wie der Engel zu Daniel gesandt ist, um ihm Verständnis zu geben, so wurde das Wort selbst, Jesus, zu uns gesandt. Durch seinen Geist schenkt er uns Erkenntnis.
Und du tust gut daran, auf sein Wort zu hören an dem Ort, an dem du stehst.
Achte auf Gottes Wort, liebe Schwester, liebe Mama, denn es ist dein Leben und deine Quelle, es ist deine Weisheit und deine Stärke, dein Halt und dein sicherer Felsen.
Ende Mai werde ich es geschafft haben. In neun Monaten hab ich Gottes Wort durchgelesen. Ich bin eine Mama mit vier Kindern. Und es ist wirklich möglich. Und ich kann dir nicht sagen, welcher Segen es war und ist. Gottes Wort, alles ist von ihm eingegeben und nützlich, uns zu unterweisen. „Sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.“ (2.Timotheus 3,16+17)
Lass Gottes gutes Wort in deinen Alltag als Mama hineinsprechen. Nimm dir Zeit dafür, auch wenn anderes warten muss. Mach es zu einer Priorität. Und suche dir nicht immer wieder deine Lieblingspassagen aus. Lese das ganze Wort Gottes. Fülle dein Denken damit. Ringe damit, wundere dich, reg dich auf, grabe tiefer, schau dahinter, lass es zu dir sprechen, ob beim abwaschen oder putzen, beim stillen oder Sport machen. Wir brauchen so sehr Gottes Weisheit, seine Zusagen, seine Verheißungen, seine Heilsgeschichte, die zu unserer geworden ist. Wir können es uns nicht leisten, ohne all das zu leben und zu kämpfen.
Gott hört und erhört dich
Es gibt wohl kaum schönere Aussagen in der Bibel über die Erhörung von Gebet, wie im Danielbuch. Schon ein Kapitel zuvor kommt der Engel Gabriel zu Daniel und sagt zu ihm:
„Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen und ich bin gekommen, um es dir mitzuteilen.“ Warum? „Denn du bist ein Vielgeliebter.“ (Daniel 9,23)
Und hier nun kommt der Engel wieder unter Widerstand zu ihm, direkt, nachdem Daniel sich vor Gott demütigte und Verständnis suchte. Seine Worte wurden erhört und es wurde direkt gehandelt.
Ich weiß, das klingt schön, aber so oft empfinden wir das nicht so.
Das Kind wacht immer noch gefühlte hundert mal in der Nacht auf und bringt uns um den so dringend gebrauchten Schlaf. Noch immer hat es der Sohn nicht gelernt, dankbar an den Tisch zu kommen. Und immer wieder diese Eifersucht. Noch immer glaubt der Mann nicht an Jesus und mein unheilbar krankes Kind wird nicht geheilt. Wieder muss ich den Schmerz einer Fehlgeburt erleben, obwohl ich mir doch so sehr noch ein Kind wünsche. Immer noch geht mein Kind krumme Wege und entfernt sich immer weiter von Gott und seinen Wegen. Immer noch kämpfe ich mit Unzufriedenheit und Neid, mit Selbstsucht und Ungeduld.
Wie oft hast du wohl schon gebetet und scheinbar hat sich nichts getan. Vielleicht bist du schon müde geworden. Vielleicht hat sich in dir ein gewisser Sarkasmus (dahinter steht der Feind!) entwickelt, der dir einflüstert: Dein Gebet macht doch sowieso keinen Unterschied.
Nein, lass dir, liebe müde und enttäuschte Mama, nicht diese Lügen einflüstern. Stelle dich dagegen mit dem Schild des Glaubens, der alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen kann. (Epheser 6,16)
Unser Glauben verspricht uns: Dein Vater weiß, was du brauchst, noch bevor du ihn bittest. Noch bevor du überhaupt Worte formulierst, weiß er darum. (Matthäus 6,8)
Und alles, was du den Vater bittest in Jesu Namen, das wird er dir geben. (Johannes 15,16)
Ja, es stimmt, viele unserer Gebete beantwortet Gott anders, als wir es wünschen, anders, als wir in unserer beschränkten menschlichen Perspektive es für das beste halten. Kannst du es wagen, ja, es ist ein Wagnis des Glaubens, an dem Geheimnis festzuhalten, dass Gott alle Dinge zu unserem Besten plant,von Anbeginn der Zeit? Das soll kein dumpfer, oberflächlicher Tröster sein. Ich bin überzeugt und habe es schon erlebt, dass darin, in Gottes über allem stehenden Souveränität, mein tiefster innerer Frieden verborgen liegt. Diesen wünsche ich dir über allem!
Was auch immer dein Gebet gerade ist, ob klein oder groß, wisse und vertraue darauf, dass dein allmächtiger Vater im Himmel dich hört und erhört, weil du vielgeliebt bist von Jesus!
Gott gibt dir neue Kraft
Ich glaube, jede Mama kennt dieses Gefühl der Kraftlosigkeit. Wahrscheinlich nicht so ausgeprägt, wie Daniel es hier erlebt, aber ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass mich das Muttersein so an meine körperlichen und damit auch nervlichen Grenzen bringen würde. In den knapp neun Jahren als Mama kann ich mich nicht an viele Nächte erinnern, in denen ich durchschlafen konnte. Dieser 24 Stunden Einsatz, rund um die Uhr, am Wochenende, im Urlaub, auch dann, wenn ich mich total müde fühle, mich nur noch aufs Sofa legen will, Füße hoch, gutes Buch her… dann sind sie da, meine kleinen Geschenke Gottes (die mir leider nur zu oft nicht so erscheinen).
Dann sind da diese anstrengenden Phasen, die nie zu enden scheinen, Trotz und Bock, nein und doch, aber und warum ich? Naja, vielleicht kennst du diese Wörter auch.
Oder da ist das Kind, das dein Kind ist und doch ist es dir fremd, irgendwie so unverständlich in seiner Art, du studierst und lernst nur langsam, wie dieses Kind am besten zu „handhaben“ ist. Aber es kann dich in den Wahnsinn treiben. Und auf die Knie und ins Bad, wo du in Tränen ausbrichst und absolut nicht mehr weiter weißt. Ich war da. Ich kenne diese einsamen Momente, in denen man die Welt und sich selbst und das Kind und überhaupt Gott nicht mehr versteht.
Warum gerade ich? Warum bin gerade ich mit so einem herausfordernden Kind „beschenkt“? Könnte nicht alles glatt laufen? So, wie in meinem Erziehungsratgeber? Oder wie bei den Kindern meiner Freunde? Warum läuft nur bei uns alles anders?
Nun, ich habe meistens durch Ehrlichkeit meinerseits herausgefunden, dass fast jede Familie ein Kind hat, das besonders viel Kraft kostet und dass auch in anderen Familien nicht alles so glatt läuft und dass die braven Kinder am Kaffeetisch, die von einem anderen Stern zu sein scheinen, tatsächlich auch streiten können.
Trotz all dem: Mutter sein ist ein Geschenk. Jedes Kind ist ein Geschenk speziell von Gott, mit Liebe genau an dich adressiert. Gott weiß, was wir brauchen.
Ja, meine Kinder haben mich eines gelehrt: Ich brauche Gottes Kraft! Ich brauche Gottes Gnade! Ich brauche Gottes Befähigung. Ich brauche Gottes Liebe, ausgeschüttet in mein Herz, damit ich in der Lage bin, zu lieben.
Nichts können wir, wenn nicht Gottes Kraft uns dazu befähigt. Davon bin ich überzeugt. Wir brauchen seine Stärke und das schöne ist, er will sie uns geben.
Stärke kommt, indem wir Jesus berühren. Heilung kommt, wenn wir Jesus berühren. Hoffnung kommt, wenn wir Jesus berühren.
Wenn wir es nur schaffen, immer wieder innezuhalten, Jesus vor uns zu sehen und ihn zu hören:
Fürchte dich nicht. Du vielgeliebte Frau. Friede sei mit dir.
Sei stark, ja, sei stark.
Und als er redete, wurde mir Stärke zuteil. So berichtet Daniel, und so habe ich es schon oft erleben dürfen. Es gäbe noch so viel dazu zu schreiben. Aber ich will es nun mal hier bei belassen: Lass dich täglich von Jesus stärken für den Auftrag, den er dir gegeben hat!
So wünsche ich dir heute und an jedem Tag des Jahres (es ist ja irgendwie immer ein Muttertag), dass du erlebst, was in Psalm 84 so wunderbar steht (leicht abgewandelt):
Glücklich die Mutter, deren Stärke in dir ist,
In deren Herz gebahnte Wege sind!
Sie geht durch das Tränental und macht es zu einem Quellort.
Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
Sie geht von Kraft zu Kraft.
Sie erscheint vor Gott in Zion.